Freitag, 7. September 2012

Der Märchenerzähler - Rezension 2

von Antonia Michaelis
Hardcover: 16,95€
447 Seiten

ISBN: 978-3-7891-4289-5
Verlag: Oetinger

Inhalt:

Abel Tannatek. Der, der an der Schule mit Drogen dealt. Anna aber, liebt den anderen Abel. Der, der sich um seine kleine Schwester Micha kümmert und ihr Märchen erzählt. Doch als ein Mord geschieht und auch im Märchen jemand stirbt, muss Anna sich fragen: Was, wenn Abel der Mörder ist? Was, wenn sie einen Mörder liebt?


Rezension: 
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mich Rezension 1 hierzu überhaupt nicht anschließen kann. Sieht man mal von den Seiten 305-309 ab, ist es einfach (fast) perfekt!!!
Das Buch ist in der dritten Person geschrieben un bis auf wenige Ausnahmen ist es aus der Sicht von Anna. Diese ist eher schüchtern und hat ein distanziertes Verhältnis zu ihren Eltern. In sie kann man sich (ich jedenfalls) gut hineinversetzen. Sie geht aufs Gymnasium und steht kurz vor dem Abi.
Abel würde alles für seine kleine Schwester tun. Wie es ihm selbst geht ist dabei zweitrangig für ihn und an der Schule ist allgemein bekannt, dass er mit Drogen dealt. In allen Fächern, außer in Deutsch ist er nicht so gut, auch da er häufig im Unterricht schläft.
Wie oben schon erwähnt gibt es leider eine hässliche Stelle, die auch die weitere Handlung bestimmt. Sowohl Annas, als auch Abels Verhalten wird zwar erklärt, ist aber unvernünftig. Selbst die spätere (wohl unvermeidliche) Versöhnung macht das nicht besser. Der Leser kann sich dadurch nicht mehr richtig mit ihnen idendifiezieren und ist etwas abgestoßen.
Die Zuneigung zwischen Anna und Abel zeigt sich durch viele Andeutungen und man muss sie oft zwischen den Zeilen lesen. Sie selbst sieht die Dinge anders als andere und findet in Abel jemanden, dem dies genauso geht.
Die Märchen, die Abel erzählt haben einige Parallelen zu "Der kleine Prinz", sogar der Schreib- bzw. Erzählstil ist ähnlich. Natürlich wird das auch erwähnt (sonst wäre es ja ein Plagiat).
Der Schreibstil ist beinahe kindlich und die Sätze wunderschön formuliert. Die Beschreibungen sind außergewöhnlich und das sogar das ganze Buch hindurch. Die Bilder der Orte hat man direkt im Kopf und auch die Gefühle werden bildhaft beschrieben.
Leider ist das Ende traurig - wie in den meisten guten Geschichten dieser Art, die ich kenne. Nun ja, das ist wohl realistisch :(

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Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch mit leider einem kleinem Makel - 4 Sterne
Übrigens haben wir das Cover von Oetinger zur Verfügung gestellt bekommen. 
Zur Quelle vom Cover geht's nochmal hier.

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